01.10.2014

Projekt Ethera Kapitel 5: Von Menschen und Zauberern


Der Auftritt weiterer Hauptcharaktere. Aber sind sie auch Helden?




Etwa vier Wochen nach meiner Begegnung mit Ethera, falls sie denn stattgefunden hatte, zu diesem Zeitpunkt war ich mir da auch noch nicht so sicher, schickte mein Meister mich los, um Quarantilomanakartosarna bei einem schwierigen Zauber zu helfen. Auf dem Weg machte ich eine Pause an einer alten Ruine.
Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang, als ich gerade weiterziehen wollte, hörte ich einen Schrei. Es würde sich als ein großer Fehler herausstellen, dachte ich, und dennoch rannte ich dem Schrei nach. Tief in der Ruine fand ich seinen Ursprung: Ein Mädchen, in die Ecke gedrängt von einem Jungen in meinem Alter, der sie mit seinem Zauberstab bedrohte. "Was willst du von der Hexe?" fragte ich, verwirrt, weil ich so etwas noch nie gesehen hatte. Normal waren alle magischen Wesen auf der selben Seite, selbst zwischen den guten und den schwarzen Magiern hatte keine Kluft geherrscht.
"Das ist keine Hexe, das ist ein Menschenmädchen! Sie ist unerlaubt in unser Reich eingetreten.", entgegnete der Junge. Das Mädchen erklärte: "Ich lebe nahe des Lebenswaldes; auf der Menschenseite. Ich habe im Wald gespielt, als ich eine kleine Fee gesehen habe. Ich bin ihr gefolgt und habe mich hier wiedergefunden." "Lass sie.", sagte ich zu dem Jungen, "Sie ist bestimmt keine feindliche Spionin. Wer bist du eigentlich?" "Rondar vom Attenschloss.", antwortete der Junge, "Ich bin auf der Suche nach Giftelzweigen, mein Meister hat mir gesagt, ich soll dort oben auf dem Berg suchen." "Ich bin Wintus. Mein Weg führt mich auch dort entlang. Ich begleite dich, wenn du willst.", bot ich an, einfach um ein wenig Gesellschaft zu haben. Das Mädchen sagte: "Mein Name ist Stella. Wenn ihr es erlaubt, komme ich auch mit; allein ist es selbst an einem solchen Ort langweilig." "Ich weiß nicht...", zweifelte Rondar, "Menschen unser Reich zu zeigen, ist eigentlich verboten!" "Ich erzähle das auch niemandem! Wirklich nicht! Ich will doch nur etwas Gesellschaft.", flehte Stella. Ich wollte es nicht zugeben, aber sie sprach mir aus der Seele. In diesem Land konnte es sehr einsam sein!
"Ich vertraue ihr.", wandte ich mich erneut an Rondar, "Wenn es niemand erfährt, können wir sie doch mitnehmen." Rondar zweifelte immer noch, sagte aber: "Na gut, wenn ihr unbedingt wollt." Und so machten wir uns zu dritt auf den Weg.

Ein Beitrag von Justin(23)

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