10.10.2014

Projekt Ethera Kapitel 7: Das Grabmahl des Lebenden


Im Herzen des Berges...




Wir landeten in einem Wasserbecken. Als wir uns von dem Schock erholt hatten, standen wir auf und fanden uns in einer riesigen Grotte wieder. Mitten im Herz des Berges! Wieder nach oben zu gelangen schien unmöglich, also einigten wir uns stumm, die Höhle zu erkunden und nach einem anderen Ausgang zu suchen.
Es war dunkel und oft stolperten wir über aus dem Boden ragende Wurzeln oder traten in weitere Wasserbecken oder Pfützen. Nur Rondar nicht. Entweder war er Dunkelheit gewohnt oder er kannte diese Höhle. Aber dann wäre er nicht hinein gefallen, oder?
Doch irgendwann stießen wir auf ein Ende; ein gewaltiges Ende! Es schwebten riesige Glühwürmchen, die man unter Zauberern Schwalbenlichter nennt. Aber die sonst sehr neugierige Stella fragte nicht danach. Denn genauso wie ich war sie geschockt von dem Anblick einer gigantischen Statue, auf die die Schwalbenlichter den Blick freigaben; einer Statue von Ethera. Noch heute weiß ich nicht, wer sie gebaut haben könnte, denn Ethera selbst konnte es nicht gewesen sein, wie ich es später erfahren sollte, und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Menschen oder magische Wesen diese Mühe machen würden!
Nachdem wir uns vom Anblick des Bildnisses losreißen konnten, fiel unser Blick auf das, davor platziert worden war: ein Grab. Langsam tritt ich vor, noch langsamer folgte Stella mir. Rondar war die Angst nicht gerade ins Gesicht geschrieben, dennoch blieb er da, wo er war. Ich gebe zu, ich hatte in diesem Augenblick vor Angst gezittert, aber ich traute mich, die Inschrift zu lesen:

"Hier liegt ein Mörder, der ermordet wurde.
Hier liegt ein Teufel, der zur Höhle fuhr.
Hier liegt ein Monster, das seinesgleichen fand.
Hier liegt Ethera."

"Unglaublich, nicht wahr?", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir, nachdem ich fertig gelesen hatte. Als ich mich umdrehte, stand da der angeblich ermordete Mörder, der angeblich zur Höhle gefahrene Teufel, das Monster, das angeblich seinesgleichen fand; da stand Ethera!

Ein Beitrag von Justin(23)

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