17.10.2014

Projekt Ethera Kapitel 8: Diskussion mit einem Mörder


Was Wintus´ Meister nicht wusste...




"Sie haben es gewagt, mein Grab zu errichten, als ich verschwand!", sagte Ethera laut. Sein abwertender Unterton prallte als Echo von den Wänden ab. "Die Menschen haben mich einfach als tot abgestempelt! Und Außenstehende fragen sich jetzt, warum ich all das tue." Stella erwiderte kalt: "Und Eingeweite wissen, dass du nur ein fehlgeschlagenes Laborexperiment bist; ein falsch programmierter Mörder!" Ich hatte mich bis jetzt immer wieder darüber gewundert, wie ruhig Ethera sich verhalten hatte. Aber Stellas Worte schienen es wütend zu machen: "Du wagst es...", aber an dieser Stelle unterbrach es sich selbst. Er musterte Stella mit einem abschätzenden Blick und sagte dann, wieder ruhiger: "Du bist ein Mädchen der Menschen, nicht wahr?" "Woran erkennst du das?", fragte Stella verwirrt. "Du glaubst, ich erkenne einen Menschen nicht, wenn ich ihn sehe? Ich wurde von ihnen erschaffen, und ich habe ein halbes Jahr gegen sie gekämpft. Ich weiß alles über sie, bestimmt sogar mehr als du! Sie sind gnadenlose Lügner, sie haben dir sicher nie erzählt, warum sie mich Mörder nennen: Ich bin ausgebrochen, weil sie eine Fehlprogrammierung, meine Farbe betreffend, mit einem Stromschlag löschen wollten." Ich wusste, was es meinte: Die Menschen waren mit dem durch die schwarze Magie Farbton wohl nicht einverstanden gewesen.
Ethera fuhr fort: "Ich floh aus der Forschungsstation, die Wachen ließ ich am Leben. Eine wurde ohnmächtig, als ich sie an einen Stromkasten warf. Und die Anderen folgten mir lieber, als ihm zu helfen. Eine halbe Stunde später gab es ein Problem mit der Elektrizität, bei dem die Wache einen Stromschlagbekam und starb. Und schon war ich ein gefürchteter Mörder!"
Jetzt drehte es sich zu mir um und sprach laut: "Ich weiß, dass du mich verstehen kannst, Wintus! Hilf mir, zusammen zeigen wir den Menschen, was sie getan haben!" Aus Intuition sagte ich: "Niemals!", und Ethera sah aus, als hätte er damit nicht gerechnet. Aber schnell wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst und er schüttelte langsam den Kopf. "Achso... Zu schade, dass du dich mir nicht anschließen willst! Aber du lässt mir keine Wahl." Nach einer schnellen Handbewegung hatte er eine Kugel aus gebündelter Dunkelheit in der Hand und warf sie auf den Boden. Die Finsternis breitete sich blitzartig aus und mir wurde schwarz vor Augen.

Ein Beitrag von Justin(23)

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