11.01.2015

Projekt Ethera Kapitel 20: Der Schattenkönig zeigt sich


Wintus´ Meister erkennt die Wahrheit.




Ethera lachte höhnisch. Auf einmal stand er direkt vor meinem Meister. Dieser rief: "Das ist unmöglich! Du bist tot!" "Sehe ich so aus?", erwiderte dieser spöttisch. "Du hättest auf deinen Schüler hören sollen, dann hättest du mehr Zeit gehabt, dich auf den anstehenden Krieg vorzubereiten." Mein Meister trat ein paar Schritte zurück und sagte dann in möglichst vernünftigem Ton, aber man merkte, dass ihm das nicht gut gelang, folgendes: "Quatsch, du weißt wahrscheinlich am besten, dass der Junge lügt." Und wieder begann der Schattenkönig zu lachen. "Ich mag vieles sein, ein Mörder und Fallensteller zum Beispiel; aber ein Lügner bin ich nicht, und dein Schüler ist garantiert keiner! Es ist schade, dass du es nicht glaubst. Das wird es wohl zu einfach machen. Mein Heer ist bereit zum Ausrücken. Was ist mit deinem?"
Es folgte eine Stille, die ich nicht deuten konnte. Nach einer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, wohl aber höchstens ein paar Minuten dauerte, wollte mein Meister wissen: "Sag, wie hast du überlebt?" "Keine Kälte streckt mich nieder!", sprach Ethera, als sei es selbstverständlich. "Euer Meister steht zu Eis erstarrt im Kern des Südreichs, ich aber stehe bei bester Gesundheit hier!" "Zu Eis erstarrt, aber nicht tot...", flüsterte ich. Für einen Moment machte Ethera einen Gesichtsausdruck wie jemand, der zu viel gesagt hatte, aber schnell hatte er sich wieder gefangen. Mein Meister schien nichts davon mitbekommen zu haben.
Er passte jedoch wieder auf, als das Monster vor ihm sagte: "Nun, ich denke, für euch ist es Zeit, zu gehen!" Und wie auf Komando erhoben die Schattenkrieger ihre Waffen. Da begriff ich, dass alles in der Baumfestung nur geschehen war, damit man auf Ethera aufmerksam würde. Meine Erzählungen hatten dies zuerst verrichten sollen, aber man hatte mir nicht geglaubt, so hatte der Schattenkönig das inszeniert. Mein Meister schien es auch begriffen zu haben, aber er hatte etwas anderes vor: Er schoss einen Fluch auf Ethera, der so schnell flog, dass ich ihn nicht identifizieren konnte. Und dennoch gelang es dem eigentlichen Ziel, ihn zurückzuwerfen. Ehe ich mich versah, flog er über die hölzerne Bande in Richtung Boden. Flüchtig sah ich noch einmal zu Ethera, dann sprang ich hinterher. Niemand folgte uns!

Ein Beitrag von Justin(23)

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