22.01.2016

Projekt Eagleclaw Kapitel 20: Schicksal und Torheit


Die Phantomreiter versuchen einen Frontalangriff...


Die Phantomreiter drehten nicht ab, als unser Heer seine Stellung einnahm. Es war ein sinnloser Angriffsversuch unserer Gegner, sie waren unbestreitlich in der Unterzahl! Der Kampf dauerte nicht lange: Die Krieger des Maskenkönigs wollten uns wortwörtlich überrennen, was nicht funktionierte, und als die ersten von ihnen von den Pferden fielen und hilflos von den Trollen plattgetrampelt wurden, sahen sie ihre Chancenlosigkeit ein und zerstreuten sich in alle Richtungen. Der Maskenkönig hatte gar nicht erst daran gedacht, selbst zu kämpfen!
Als ich das Schlachtfeld erreichte, war bereits alles vorbei. "Wir sollten sie verfolgen und dieser Bedrohung ein Ende setzen!", schlug Nighty vor, der jetzt wieder neben mir auftauchte. Ich aber zweifelte noch: "Das war zu einfach. Warum sollte der Maskenkönig all seine Truppen in einen sinnlosen Kampf schicken. So dumm kann er doch nicht sein." Jetzt kam auch Rondar dazu, der schnell genug war, um an der Schlacht teilzuhaben: "Wir kennen ihn, seine Lieblingstaktik ist und bleibt die Offensive ohne Rücksicht auf Verluste." "Dennoch..", fing ich gerade an, als ich die vier Kinder durch den Schnee rennen sah.
"Wo wollt ihr hin?", rief ich ihnen hinterher. Lukas wäre vielleicht einfach weitergerant, wenn seine Begleiter nicht stehen geblieben wären. Indra übernahm das Antworten: "Wir verfolgen die Phantomreiter. Noch können wir den Spuren im Schnee folgen." "Das kommt nicht in Frage! Haltet ihr euch jetzt schon für Krieger?", wollte ich wissen, da ich fürchtete, dass es tatsächlich so war. Doch Rondar warf ein: "Sie haben Recht, Wintus, wir sollten den Spuren folgen, bevor sie verschwinden. Eine solche Möglichkeit kommt vielleicht nicht so schnell wieder!" Ich überlegte einen Moment, dann stimmte ich ihm zu und befahl, die Truppen in Gruppen die Phantomreiter zu jagen. Erneut versuchten die Kinder, sich davonzuschleichen, aber dieses Mal war ich aufmerksamer. Ich stellte mich ihnen in den Weg und wiederholte: "Das gilt nicht für euch, ihr werdet das Schloss nicht verlassen, bis die Krise vorbei ist!"
"Und warum nicht?", fragte Lukas nun mit verständnislosem Unterton. "Ich habe zweimal mit dem Maskenkönig gekämpft und lebe noch, ein paar einfache Fußsoldaten sollten kein Problem für uns sein! Wie alt warst du, als du am Südpol gegen Nightmare gekämpft hast?" Diese Naivität machte mich wütend: "Es gibt einen Unterschied zwischen sich einem Kampf stellen und einen Kampf erzwingen. Du hattest unwahrscheinliches Glück, deine Kämpfe mit dem Maskenkönig zu überleben!" "Ich habe...", wollte er erwidern, doch ich hatte genug von seiner Auflehnung. "Weißt du, wie dein Großvater, der große Ludwig der Drachenschütze, umgekommen ist? Er fiel in einer Schlacht von Phantomreitern gegen Menschen, die versuchten, Zivilisten zu beschützen; ähnlich wie dein Vater. Dein Leben so aufs Spiel zu setzen ist eine schlechte Art, sein Opfer zu würdigen!"
Es folgte Stille. Nach einer Weile überwand sich Lukas, zu fragen: "Hast du mich darum in dein Schloss geholt? Damit ich nicht versuche, mich zu rächen?" Ich wollte nicht darauf antworten, aber es stimmte wohl. Als er erkannte, dass ich nicht widersprechen würde, drehte er sich wortlos um und ging. Unsicher sahen Lyra, Morro und Indra mich an. Ich musste mich überwinden, um die folgenden Worte zu sprechen, doch ich wusste, dass es sein musste: "Geht und helft ihm. Allein ist er verloren!" So gingen die vier erneut von mir. Ihr Weg führte sie zu den Hallen von Dormina, wo sie sich ihrer größten Prüfung stellen würden...

Ein Beitrag von Justin(23)

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